Nachbarschafts­projekt in der Westbank

Die Quäker fördern in den beiden von den Bombardierungen im Sommer 2014 am stärksten betroffenen Orten, Beit Hanoun and Shuja’iyeh, das Jugendprojekt „Wir helfen notleidenden Nachbarn“.

 

In diesem Projekt befragen Jugendliche seit letztem Sommer ihre Nachbarn, wie sich die Kriegssituation und das letzte Bombardement auf ihr Leben auswirken:
Was haben sie erlebt? Welche Verluste haben sie erlitten? Haben sie Angehörige verloren? Wie meistern sie jetzt ihren Alltag und wovon leben sie? Die Jugendlichen stellen ihre Ergebnisse im Jugendprojekt vor und erhalten die notwendigen Hilfsmittel, um ihren Nachbarn zu helfen.

 

„Bei der Bombardierung wurde unser Geschäft zerstört. Es war unsere Existenzgrundlage. Wir haben kein Geld, um den Laden wieder aufzubauen oder Material zu kaufen und wissen jetzt nicht, wovon wir leben sollen“, erzählte eine verzweifelte Nachbarin den Jugendlichen. Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Dank der Unterstützung durch die Quäker konnten die Jugendlichen bereits 12 kleinen Betrieben beim Wiederaufbau helfen, darunter eine Autowerkstatt, eine Gaststätte, Kindergärten, Taxiunternehmen und Schneidereien. Die Schneidereien bekamen z. B. das Material, um 600 Schuluniformen für Mädchen zwischen 6 -12 Jahren herzustellen.

Eine neue Existenzgrundlage für Näher und Näherinnen

Für die Menschen in Beit Hanoun und Shuja’iyeh ist das Projekt in doppelter Hinsicht hilfreich: Arbeiter und Handwerker, wie z. B. die Näher und Näherinnen, erhalten Hilfe, so dass sie wieder eine Existenzgrundlage für sich und ihre Familie schaffen können. Den jungen Menschen nimmt das Projekt die Ohnmacht, weil sie sich aktiv am Wiederaufbau beteiligen können. Sie erleben, dass sie für ihre Gemeinschaft etwas Sinnvolles schaffen können und dass ihr persönlicher Einsatz ihren Nachbarn sehr direkt hilft.

 

Die Jugendlichen unterstützen auch Familien, deren Häuser durch die Bombardements so schwer beschädigt wurden, dass alte und körperbehinderte Familienmitglieder sich nicht mehr dort aufhalten konnten. Dank des Jugendprojektes konnten die Häuser von 12 Familien in Beit Hanoun so in Stand gesetzt werden, dass die beeinträchtigten Menschen wieder bei ihren Familien leben können. Einige Häuser erhielten Rampen für einen leichteren Zugang, Bäder und Küchen wurden umgebaut und die Jugendlichen montierten Haltegriffe für die bessere Bewegung im Haus. Kleine Maßnahmen, durch die Menschen wieder Geborgenheit und Schutz erleben.

Jugendliche, die sich für das Gemeinwohl engagieren, sind die Vorbilder für eine friedlichere Gesellschaft im Heiligen Land. Ihnen eine Perspektive zu geben und Menschen direkt zu helfen, ist das Ziel des Jugendprogramms der Quäker in Gaza.

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