Mogadischu

Zukunftschancen für junge Menschen

Somalia zählt zu den Ländern, aus denen uns nach wie vor überwiegend katastrophale Nachrichten erreichen. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg, die Schreckensherrschaft der islamistischen Al-Shabab-Miliz und elende Armut haben das Land und die Menschen gezeichnet. Rund 60 Prozent der Menschen würden das Land heute verlassen – wenn sie denn könnten.

 

Doch in den letzten Jahren ist mit zahlreichen Exil-Rückkehrern auch die Hoffnung wieder da: Seit Mohamoud Ahmed Nur das Amt des Bürgermeisters in Mogadischu übernahm, haben die Kämpfe weitgehend aufggehört und die Stadt erlebt einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung.

 

In diesem Umfeld fördern die Quäker ein Programm, in dem junge Menschen handwerkliche Fähigkeiten erwerben. Das Besondere daran: Fast die Hälfte der Teilnehmer sind Frauen, obwohl in diesen Berufen traditionell nur Männer arbeiten. Sechs Monate lernten und übten sie gemeinsam mit jungen Männern, was man wissen und können muss, um eine gute Schneiderin, Elektrikerin, Schreinerin oder Installateurin zu sein.

 

Naleys Geschichte

„Ich kann kaum fassen, dass ich jetzt Schreinerin bin und selbst für meinen Lebensunterhalt sorgen kann“, freut sich Naley Sodow, 19 Jahre, in Mogadischu geboren und aufgwachsen. Die ernste, zurückhaltende junge  Frau, hat es geschafft: Sie ist die erste Frau, die die Ausbildung als Schreinerin beendet hat.

 

Sie stammt aus einer armen Familie in Mogadischu. Ihre Mutter starb, als sie noch klein war. Fortan  musste sie die Kinder ihrer ältesten Schwester beaufsichtigen. Sie hat selten das Haus verlassen und keine Schule besucht. Als die Familie ihrer Schwester nach Saudi-Arabien ging, musste sie eine schwere und schlecht bezahlte Arbeit im Haushalt annehmen, weil sie nichts gelernt hatte. So wie Naley geht es vielen jungen Menschen in Mogadischu. Sie haben keine Schulbildung und finden keine Arbeit.

 

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