Bildung, Ausbildung und einkommensschaffende Maßnahmen

Bildung ist nicht nur ein abstraktes Menschenrecht. Von einer soliden Bildung und einer guten beruflichen Qualifikation hängen der Werdegang und auch oft das Schicksal eines Menschen ab. Fehlende Bildung und Armut bedingen einander oft. Zu den grundlegenden Problemen, die die Quäker bei ihrer Arbeit in ca. 20 Ländern der Welt finden, zählen vor allem der schlechte Zugang zu Bildungsangeboten, die unzureichende Ausbildung der Lehrer sowie die mangelnde Qualität des Unterrichts.

 
Keine andere Investition macht sich bei der Entwicklung einer Gesellschaft so sehr bezahlt wie die Förderung der Bildung, insbesondere der Mädchenbildung. Frauen, die eine Schulbildung genossen haben, heiraten in der Regel später. Sie bekommen fast immer weniger Kinder als andere Frauen und können sie dann auch besser versorgen. Bildung schützt zudem vor Ausbeutung, Diskriminierung und der Gefährdung durch AIDS.

Myanmarische Schüler beim Unterricht

Dennoch haben heute ca. 100 Millionen Kinder weltweit keine Möglichkeit, Lesen und Schreiben zu lernen – auch nicht in den Ländern, in denen das Gesetz das Recht auf Bildung garantiert. Nicht selten fehlt die nötige Infrastruktur. Manchmal werden Schulgebühren erhoben, die die Familien nicht aufbringen können. Auch für die Anschaffung von Büchern und Schuluniformen fehlen oft die finanziellen Mittel. Fast immer sind es zuerst die Mädchen, die von der Schule genommen werden – sie helfen dann im Haushalt oder auf den Feldern und werden häufig früh verheiratet.

 
Doch selbst wer eine Grundbildung hat, kann seine Familie oft nicht ernähren. Deshalb setzen sich die Quäker in vielen Ländern nicht nur für ein breiteres und besseres Bildungs-angebot ein für diejenigen, die sonst keinen Zugang zu Bildung haben. Den Quäkern ist es auch ein besonderes Anliegen, berufliche Basisqualifikationen zu vermitteln.

Jugendliche lernen das Baugewerbe

Doch selbst wer Basiskenntnisse hat und Lesen und Schreiben  kann, schafft es oft nicht, sich und seine Familie zu ernähren. Hier schaffen die Quäker Abhilfe, indem sie Menschen dabei unterstützen, berufliche Kenntnisse zu erwerben, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Dies geschieht entweder durch die Vermittlung von beruflichen Fähigkeiten oder durch einen kleinen Kredit als Einstieg in ein kleines Geschäft, einen Verkaufsstand oder einen Werkstatt. Diese einfachen, jedoch einkommensgenerierenden Maßnahmen sind für viele Menschen in den Projektländern der Einstieg in ein besseres Leben.