Unterstützung für Frauen in Jordanien
Jordanien ist eines der stabilsten und offensten Länder der arabischen Welt, zumindest im Vergleich etwa mit Regimen wie in Saudi-Arabien. Der jordanische Herrscher König Abdullah II und seine international bekannte Frau Königin Rania al-Yasin lassen zwar keine Pressefreiheit zu, verfolgen aber in vielen anderen Politikfeldern eine weitgehend westlich orientierte Politik.
Als direktes Nachbarland ist Jordanien unmittelbar vom Krieg in Syrien betroffen. Rund 600.000 Geflüchtete leben im Land – und gerade in den ländlichen Regionen kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen Syrern und Jordaniern.
Im Rahmen seiner Bemühungen, die Folgen des Kriegs in Syrien zu bekämpfen, ist das American Friends Service Comittee (AFSC) auch in Jordanien tätig geworden.
Im Folgenden schildern wir zwei konkrete Fälle.
Huda Fayyad
Die 32-jährige Huda Fayyad ist Witwe und Mutter dreier Kinder. Sie lebt in Jordanien, einem Land mit rund 9,5 Millionen Einwohnern, das etwa 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, 600.000 davon allein syrische Kriegsflüchtlinge. Huda hat einen dreimonatigen Friseurkurs des American Friends Service Comittee (AFSC) abgeschlossen, in dem sie ihre Fähigkeiten weiter entwickeln konnte: „Mit dem, was ich gelernt habe, kann ich endlich meine Kinder ernähren. Letztens fand in unserem Dorf eine Verlobungsfeier statt und die Frauen wollten von mir frisiert werden. Ich habe an dem Tag von jeder Frau 6 jordanische Dinar* (ca. 7,30 EUR) bekommen.“
Johaina Ahamd
Johaina Ahmad hat nach erfolgreicher Schulungsteilnahme eine Ausstattung mit Küchenutensilien erhalten. Sie kocht und bäckt jetzt für Kundinnen und beabsichtigt, ein kleines Lokal zu eröffnen.
In beiden Fällen geht es um mehr als nur Geld verdienen, ein eigener Beruf bedeutet für Frauen in Jordanien gesellschaftliche Teilhabe. Denn in dem muslimischen Land unterliegen Frauen vor allem in den ländlichen Regionen strengen familiären und gesellschaftlichen Zwängen. Sie dürfen schlimmstenfalls das Haus oder die Gemeinde nicht verlassen, oft sind sie zu arm, um das Fahrtgeld in die nächste Stadt zu bezahlen, wo sie Arbeit finden könnten. Für viele Kinder bedeutet das zudem, dass sie die Schule verlassen und zum Lebensunterhalt der Familie beitragen müssen. So beginnt häufig ein Kreislauf aus Armut und mangelnder Bildung, der die Aussicht auf eine bessere Zukunft für jordanische Kinder und damit die gesamte jordanische Gesellschaft erschwert.
Die Quäker und ihre Partner bemühen sich darum, Abhilfe zu schaffen. Die Projekte und Angebote des AFSC sollen nicht nur handwerkliche oder betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, sie stärken zugleich den sozialen Zusammenhalt und tragen so dazu bei, die Spannungen zwischen Jordaniern und Syrern abzubauen.
Das bewirkt Ihre Spende
215 EUR: Grundausstattung für Schneiderin, inklusive Nähmaschine
258 EUR: Back- und Kochausstattung: Ofen, Töpfe, Mixer, Fleischwolf, etc.
172 EUR: Friseurausstattung: Schere, Haartrockner, Glätteisen etc.
130 EUR: Transport und Verpflegung für eine Trainingsteilnehmerin
51 EUR: Lebensmittelgutschein für zwei Personen für einen Monat
43 EUR: Eine Wochenmiete für Familien, denen Obdachlosigkeit droht
33 EUR: Eine Woche Trainergehalt